Grundmodul "heimische biodiversität"

 

Erforschung und Schutz der Biodiversität sind heutzutage wichtiger als je zuvor. Themen wie Artenverlust, Habitatzerstörung oder der Einfluss des Klimawandels auf die globale Biodiversität werden in einigen Modulen der Osnabrücker Biologie bereits behandelt. Um diese aber noch weiter ins Rampenlicht zu rücken und die organismische Biologie am Fachbereich stärker zu fördern, haben wir  ein neues Grundmodul „Heimische Biodiversität – Flora und Fauna Mitteleuropas“ ins Leben gerufen.

 

Anfang Mai 2018 erfuhren wir vom „Lehr-Zeit“-Wettbewerb der Universität Osnabrück, das Studierenden ermöglichen soll, die Lehre an ihren Fachbereichen zu erweitern. Mithilfe eines oder mehrerer Dozierender wird dazu im Zeitraum eines Jahres ein Konzept erarbeitet und durchgeführt. Unser Projekt ist besagtes Grundmodul, das im 2. bzw. 4. Bachelor Semester angesiedelt wurde.

Viele Dozierende der organismischen Biologie halten hierbei jeweils eine Vorlesung. So können verschiedene Lehrinhalte mit verschiedenen Lehrstilen vermittelt werden. Die thematisch dazugehörigen Übungen werden vorwiegend von unseren Tutor*innen geleitet und durchgeführt. Dadurch erhalten auch wir die Möglichkeit, uns in der Lehre zu erproben. Inhaltlich konzentriert sich das Modul auf eine Übersicht der heimischen Artenvielfalt in Flora und Fauna (z.B. verschiedene Insektengruppen, Moose und Farne, Spinnentiere, usw.) und Methoden zur Bestimmung derselbigen. Zudem werden grundlegende Informationen über dominante Ökosysteme unserer Region, Naturschutz und Nachhaltigkeit gegeben. Hierzu finden die Übungen möglichst oft in der direkten Umgebung von Osnabrück zu bestimmten Themen statt, wobei ggf. auf konkrete Umweltprobleme aufmerksam gemacht werden kann. Außerdem wird generelles Hintergrundwissen zur vergangenen und zukünftigen Entwicklung der Biodiversität Mitteleuropas vermittelt.  

 

 

Nach einer Testphase im Jahr 2019 wird dieses Modell im kommenden Sommersemester 2020  zum ersten Mal als richtiges Grundmodul umgesetzt. Derzeit befinden wir uns noch auf Tutor*innen-Suche. Also falls du Interesse daran hast, eigene Lehre zu machen, Ideen umzusetzen und Spaß daran hast, anderen etwas beizubringen und dich in neue Themen einzulesen, dann melde dich bei uns!

Modulplan 2019

Impressionen aus 2019

Wirbeltiere

Die erste Exkursion im Rahmen des Moduls wurde zum „Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer“ bei Hopsten unternommen. Das Thema Wirbeltiere wurde den Studierenden in Kleingruppen nähergebracht, z.B. durch Kotanalysen, Fährtenidentifikation und Balgbestimmung im Haus und einer Führung durch das Gelände.

Bei der Bestimmung der Präparate kamen die Zweitsemester das erste Mal mit einem dichotomen Bestimmungsschlüssel in Berührung und machten sich schnell damit vertraut (Bild 1/ Bild 2).

 

Am Ende wurden noch die Aufnahmen einer Wildkamera betrachtet, die einige Zeit zuvor auf dem Gelände angebracht worden war.

Insekten

 

Die Exkursionen zum Thema Insekten fanden rund um den Westerberg statt. Mit Feuereifer wurden kleine Tiere auf Bäumen (Bild 4), im Gras (Bild 5) oder im Wald gesucht (Bild 6). Die Tiere wurden in kleinen Behältern gefangen, um sie später im Labor unter dem Binokular mit Fachliteratur bestimmen zu können (Bild 7). Die Rückmeldung der Studierenden war durchweg positiv, denn die „Jagd“ nach Insekten machte viel Spaß und weckte den Forschergeist.

Waldökologie

 

Mit dem Thema Waldökologie setzten sich die Studierenden auf der Exkursion zum Freeden bei Bad Iburg auseinander. Bei einem langen Rundgang wurde über den Unterschied zwischen Wald und Forst, Borkenkäfer und die allgemeinen Zusammenhänge im Wald gesprochen. Unterwegs wurden immer wieder Insekten aufgesammelt (Bild 8) und in den Pausen herumgegeben. Ob in der Luft oder am Wegesrand, es gab immer etwas zu betrachten und etwas zu erzählen (Bild 11).

Dikotyle

 

Zum Thema dikotyle Pflanzen ging es zur Naturschutzstation des Kreises Steinfurt. Nach einer kurzen Einführung von Annika (Bild 13) in diverse Pflanzen und die Arbeit der Station, ging es auf eine Wiese wo die Studierenden sich Pflanzen zur Bestimmung suchen durften. Obwohl das Bestimmen meist in Kleingruppen vonstatten ging, gab es für die Zweitsemester die noch kein Botanikmodul belegt hatten, eine allgemeine Einführung in die wichtigsten Merkmale zur Bestimmung von Lisa (Bild 12). 

Stadtökologie

Zum Thema Stadtökologie wurde eine Runde durch Osnabrück gedreht. Gestartet wurde in der Innenstadt an der Hase und führte durch den Bürgerpark, über den Hasefriedhof und durch das Industriegebiet.

 

Friedhöfe sind ein wertvolles Refugium für verschiedenste Arten innerhalb der Stadt. Die Studierenden wurden auf dem Gelände in Gruppen aufgeteilt um Pflanzen, Insekten (Bild 16) und Vögel (Bild 15) zu bestimmen. Mit dieser Übung wurde das zuvor gelernte im Feld zum Einsatz gebracht und die Vielfalt auf einem Friedhof verdeutlicht.